Warum Multigenresistenz wichtig ist
Das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) stellt für Anbauer weltweit eine Herausforderung dar, aber Vegetables by Bayer und ihre hochwertigen Saatgutmarken Seminis® und De Ruiter® sind bestens vorbereitet. Zwar gibt es verschiedene Sorten mit einer ToBRFV-Resistenz auf der Grundlage einer Einzelgenresistenz, doch wir gehen einen anderen Weg: Wir investieren in eine multigene ToBRFV-Resistenz, die weder die Fruchtqualität noch die agronomische Leistung beeinträchtigt.
In neuen Untersuchungen (Zisi u.a. 2024) wurde eine ToBRFV-Mutante mit einem einzigen Nukleotid (RB_ToBRFV) identifiziert, die in der Lage ist, die Resistenz von Tomaten, die nur gegen ein Gen resistent sind, zu überwinden. Die neuen ToBRFV-resistenten Sorten mit Multigenresistenz-Technologie haben in ersten Versuchen gezeigt, dass sie gegen dieses neue RB_ToBRFV-Isolat geschützt sind.
Resistenz, Qualität und Ertrag – ohne Kompromisse
Doch was bedeutet das für Anbauer? De Ruiter hat diese multigene Resistenz erfolgreich in sein Portfolio an Gewächshaustomaten aufgenommen, das von Fleischtomaten über Rispentomaten bis hin zu Kirschtomaten reicht. Diese neuen Sorten wurden unter hohem Virendruck, bei Versuchen mit inokulierten Langzeitkulturen und unter kommerziellen Produktionsbedingungen getestet. Außerdem haben wir während der Entwicklung Geschmackstest-Panels für Verbraucher veranstaltet, um hohe Qualität bei Geschmack und Aussehen zu gewährleisten.
Neue Sorten sind bereits im Boden – und weitere sind auf dem Weg
Unsere ersten Gewächshaussorten mit multigener ToBRFV-Resistenz von De Ruiter – Ferreira (rotes Fruchtfleisch) und Futumaru (rosa Fruchtfleisch) – wurden 2024 eingeführt. Beide haben eine intermediäre ToBRFV-Resistenz gezeigt, während sie gleichzeitig positive agronomische Eigenschaften aufweisen.
Und 2025 entwickelt sich zu einem entscheidenden Jahr. Freuen Sie sich auf spannende Neuvorstellungen in den Kategorien:
- Große Strauchtomaten
- Mittelgroße Strauchtomaten
- Cocktail- & Cherry-Pflaumentomaten
- Neue Fleischtomatensorten
Bei einigen davon kann es sich um Umwandlungen der meistverkauften Hybriden mit zusätzlicher multigener ToBRFV-Resistenz handeln, während andere völlig neue Hybride sein können. In jedem Fall erwarten wir eine herausragende Leistung, was Widerstandsfähigkeit und agronomischen Wert betrifft. Mehrere Sorten werden für die 2025 beginnende LIT-Anbausaison verfügbar sein.
Was steht als nächstes auf der Agenda?
Unser Team wird in Kürze weitere Updates und Leistungsdaten veröffentlichen. Sie können sich ganz auf die Widerstandsfähigkeit unseres Sortiments verlassen – ohne auf das Ertragspotenzial oder die Qualität zu verzichten, die Sie benötigen.
Abbildung 1: Blattsymptome 14 und 21 Tage nach der Inokulation
Abbildung 1: Jede Sorte ist bei jedem Versuch durch 20 Datenpunkte repräsentiert. Wir haben die statistische Signifikanz des Symptomunterschieds zwischen den einzelnen Sorten bei jedem Bewertungsdatum mit einem Tukey-Test untersucht: Sorten mit demselben Buchstaben lassen sich hinsichtlich der Symptomschwere nicht unterscheiden, während Sorten mit unterschiedlichen Buchstaben verschiedene Symptomschweregrade aufweisen. Alle Bayer-Sorten waren signifikant resistenter als die Anfälligkeitsprüfung beim
St-ToBRFV-Test sowie beim RB_ToBRFV-Test 14 und 21 Tage nach der Inokulation.
Weitere Informationen zu BRFV finden Sie hier
Literature cited:
Zisi, Z., Ghijselings, L., Vogel, E., Vos, C. und Matthijnssens, J. (2024). Single amino acid change in tomato brown rugose fruit virus breaks virus-specific resistance in new resistant tomato cultivar. Titelseite. Plant Sci. 15_1382862. DOI: 10.3389/fpls.2024.1382862
HR = Hohe Resistenz. IR = Intermediäre Resistenz. Mehr über Krankheitsresistenz und die jeweiligen Resistenzstufen erfahren Sie auf www.worldseed.org, Dort finden Sie das Dokument „Definition of the Terms Describing the Reaction of Plants to Pests for the Vegetable Industry“ im Bereich „Vegetable Resources“.
Die Leistung kann von Standort zu Standort und von Jahr zu Jahr variieren, da lokal unterschiedliche Anbau-, Boden- und Umweltbedingungen herrschen können. Anbauer sollten nach Möglichkeit Daten mehrerer Standorte und Jahre auswerten und die Auswirkungen dieser Bedingungen auf ihr Anbauumfeld berücksichtigen.
Die Empfehlungen und Hinweise in dieser Broschüre basieren auf Versuchsbeobachtungen vor Ort und Rückmeldungen einer begrenzten Anzahl von Anbauern und Anbauumgebungen. Diese Empfehlungen sollten nur als Referenz und nicht als Ersatz für professionelle Einschätzungen von Agrarwissenschaftlern, Insektenkundlern oder sonstigen Experten erachtet werden, die spezifische Bedingungen beurteilen.